Erfahren Sie: Wie stabil sind unsere Unternehmen und wie gut kommen sie durch Krisen?
Der Krisenscan ist eine forlaufende Stimmungserhebung innerhalb der deutschen Erwerbsbevölkerung. Dieser Gesamtheit wurde die relevante Untergruppe der Menschen mit Führungsverantwortung gegenübergestellt. Zentrale Frage: Wie sieht die Krisenbeständigkeit von Unternehmen aus?
Fortlaufende Stimmungserhebung in der deutschen Erwerbsbevölkerung
In Kooperation mit Civey Markt- und Meinungsforschung, Berlin
2 Dimensionen: Stabilität und Krisenreaktionsfähigkeit
2 Ebenen: privatwirtschaftliche Entscheider und Erwerbstätige in Deutschland
Repräsentative Stichprobe
Mit der Frage “Auf einer Skala von 0 bis 10, wie schätzen Sie die wirtschaftliche Lage bei Ihrem Arbeitgeber bzw. in Ihrem Unternehmen ein?” wandten wir uns sowohl an Erwerbstätige mit und ohne Führungsverantwortung. Dabei zeigten beide Gruppen ein sehr ähnliches Abstimmungsverhalten.
Gut 53% sagen „eher stabil“ (Top-Boxes 10-8 auf 11er Skala, gruppiert)
Immerhin 11 % sagen „eher instabil“ (Bottom-Boxes 2-0 auf 11er Skala, gruppiert)
Keine signifikanten Unterschiede in der Einschätzung der Lage zwischen Entscheidern und dem Gesamt der Erwerbstätigen
Jeder zehnte beurteilt die Lage als instabil. Knapp 40% sind unsicher.
Mittlerweile ist bei der positiven Bewertung der Stabilität ein eindeutiger Aufwärtstrend zu sehen und der Anteil der Uneindeutigen nimmt ab.
Mit der Frage “Wie kommt Ihr Arbeitgeber bzw. Ihr Unternehmen im Vergleich zu seinen Wettbewerbern mit unvorhergesehenen Krisen zurecht?” wandten wir uns sowohl an Erwerbstätige mit und ohne Führungsverantwortung. Die Befragungsergebnisse zeigen, dass die Einschätzungen des Managements stark von der Einschätzung der Arbeitnehmer abweicht.
Gut 47% der Befragten (Gesamtheit) bzw. 54% (Entscheider) sagen besser als der Wettbewerb (Top-Boxes 5+4 auf einer 5er Skala, gruppiert)
Immerhin gut 12% (Gesamtheit) bzw. 10% (Entscheider) sagen schlechter als der Wettbewerb (Bottom-Boxes 2-1 auf 5er Skala, gruppiert)
Unterschiedliche Einschätzungen zwischen Management und Mitarbeitern in Sachen Krisenreaktionsfähigkeit müssen beunruhigen. Krisen meistert man nur gemeinsam.
Signifikante Unterschiede in der Einschätzung der Lage zwischen Entscheidern und dem Gesamt der Erwerbstätigen: Ca. 10 Prozentpunkte positivere Einschätzung der Krisenreaktionsfähigkeit bei den Entscheidern im Vergleich zur Gesamtheit der Erwerbstätigen
Die Krisenreaktionsfähigkeit des eigenen Unternehmens wird im Mittel der Befragten leicht zunehmend eingeschätzt. Der Anteil jener, die sich nicht betroffen fühlen, sinkt.“
Der KrisenScan 2021 zeigt deutlich: Es gibt Handlungsbedarf in Sachen Krisenreaktionsfähigkeit. Management und Mitarbeiter brauchen eine einheitliche Sicht auf die Lage und die nötigen Kompetenzen, auf sie effektiv zu reagieren.
Die Tatsache, dass es kaum Unterschiede in der Einschätzung der wirtschaftlichen Lage des eigenen Unternehmens zwischen Entscheidern und der Gesamtheit der Erwerbsbevölkerung gibt, zeigt: Die Wahrnehmung der Stabilität des Unternehmens scheint weitgehend objektiv und ungetrübt von positionsbedingten Eigeninteressen in Unternehmen. Der KrisenScan ist damit ein verlässliches Stimmungsbarometer zur Stabilität in unseren Unternehmen.
Die Befragten schätzen die wirtschaftliche Stabilität des eigenen Unternehmens angesichts von Herausforderungen wie Corona, Konjunktureintrübung, Transformationsbedarfen u.v.m. auffallend positiv ein: Das darf Hoffnung machen, aber nicht zu falscher Sicherheit führen.
Dass jeder 10. Befragte sein Unternehmen als instabil und damit in seiner wirtschaftlichen Existenz gefährdet einschätzt, ist volkswirtschaftlich bedenklich und für die betroffenen Unternehmen mehr als ein Warnsignal: Hier braucht es einen Turnaround.
Besonderes Augenmerk verdient die hohe Zahl (40%) derjenigen, die sich im Mittelfeld des Spektrums verorten: Hier ist mit hoher Unsicherheit, aufkeimender Sorge oder halbherziger Zuversicht zu rechnen, auf der keine beherzte Krisenreaktion und Zukunftsstrategie gedeiht. Besonders beunruhigt, dass der Anteil der Unsicheren unter den Entscheidern fast deckungsgleich mit dem Gesamt der Erwerbstätigen ist. Das Management droht hier als Krisennavigator auszufallen.
Zudem beunruhigt, dass die Krisenreaktionsfähigkeit des Unternehmens von den privatwirtschaftlichen Entscheidern deutlich positiver eingeschätzt wird als vom Gesamt der Erwerbstätigen. Als Grund könnte tieferer Einblick oder besseres Wissen vermutet werden. Wahrscheinlicher erscheint eine Fehleinschätzung der Lage, die sich aus der hierarchischen Position und dem Erfolgsdruck der Befragten erklären lässt. Entscheider neigen zur Selbstüberschätzung („overconfidence“) und zum Zweckoptimismus („wishful thinking“), wie zahlreiche Studien zeigen. Dafür spricht auch, dass es keine signifikanten Unterschiede in der Einschätzung der Lage zwischen Entscheidern und dem Gesamt der Erwerbstätigen am unteren Ende der Skala („schlechter als der Wettbewerb“) gibt.
Krisen müssen rechtzeitig erkannt, Krisenreaktionsfähigkeit muss ausgebildet werden. Der KrisenScan dient als Frühwarnsignal. Wir haben die Expertise, ihr Unternehmen krisenfit zu machen.
Behalten Sie nicht nur externe Entwicklungen und wirtschaftliche Rahmendaten im Blick. Ihr besonderes Augenmerk sollte auch der Stimmung in Ihrem Unternehmen gelten. Ein repräsentatives gesamtwirtschaftliches Stimmungsbild und Anhaltspunkte für Veränderungen vermittelt Ihnen unser KrisenScan.
Analysieren Sie Ihre Kernprozesse hinsichtlich deren Krisenstabilität. Kernfrage ist hier: Wie robust sind unsere zentralen Wertschöpfungsprozesse? Zusätzlich im Fokus: Ihre Kernprozesse im Dreiklang aus Effizienz, Disruption und Robustheit.
Krisenanfälligkeit wird gerne unterschätzt, externe Krisentreiber dazu gerne übersehen bzw. unzureichend als relevant angesehen. Krisenreaktionsfähigkeit muss ausgebildet werden. Hierfür braucht es eine Führungskultur, die den Normalzustand ständig hinterfragt und Anpassungsfähigkeit trainiert.
Wunschdenken ist menschlich, im Business aber nicht hilfreich. Eine Overconfidence-Analyse, die betriebsintern oder betriebsübergreifend als Benchmark-Analyse vorgenommen wird, beugt Fehleinschätzungen vor.
Der Krisenscan wird seit 14.1. 2021 kontinuierlich in repräsentativer Stichprobe erhoben. Entwicklungen im Zeitverlauf werden wir in den kommenden Wochen gezielt auswerten und an dieser Stelle veröffentlichen.